Raumverteidigung

Das Raumverteidigungskonzept des Österreichischen Bundesheeres der 1970er und 80er Jahre teilte Österreich in Raumsicherungszonen und Schlüsselzonen ein. In diesen Gebieten wurden sogenannte „Feste Anlagen“ (Bunker) errichtet, aus denen heraus die Soldaten des Bundesheers Österreich verteidigt hätten.

Raumverteidigung ist ein von dem österreichischen General Emil Spannocchi (1916–1992) Ende der 1960er Jahre entwickeltes militärisches Konzept, welches im Gegensatz zur Grenzverteidigung im Rahmen der so genannten umfassenden Landesverteidigung eine Verteidigung des Territoriums durch den Kampf aus Schlüsselzonen, Raumsicherungszonen und in Schlüsselräumen durch das österreichische Bundesheer vorsah.

Feste Anlagen (FAN)

Aufgabe dieser Befestigungsanlagen war vor allem die Sicherung bzw. Verteidigung von wichtigen Straßen, Tälern und Übergängen.

Mittlerer Kampfpanzer Centurion (mKPz)

Der mKPz Centurion ist ein britisches Fahrzeug dessen Entwicklung bereits wärend des 2. Weltkrieges begann. Der Centurion sollte es mit den überlegenen deutschen Panzern Panther und Tiger aufnehmen können. Bis zum Ende des Krieges konnten aber nur 6 Exemplare fertiggestellt werden und kamen somit nicht mehr zum Einsatz.

1985 wurden über 300 Panzer von den niederländischen Streitkräften beschafft. Darunter Kampfpanzer, Brückenverlegepanzer und Bergepanzer. Die Türme der mKPz wurden in festen Anlagen (FAn) verbaut. Die Berge- und Brückenverlegepanzer wurden auf Übungsplätzen aufgestellt und wurden keiner Verwendung zugeführt.

Einige Centurion wurden als Kasernenschmuck oder zu Übungszwecken verwendet (VR3 Schwarzenbergkaserne, SanLKp Rainerkaserne, bergen von Verwundeten aus gepanzerten Fahrzeugen)

Jagdpanzer Charioteer (JaPz)

Der britische JaPz Charioteer der 50 Jahre und wurde auf Basis des mkKPz Cromwell entwickelt. 1956 erhielt Österreich 56 Stück dieses Typs. Ab 1959 wurde er im Panzerbataillon 4 in Graz eingesetzt.
1965 wurde der Charioteer durch den amerikanischen M-47 ersetzt und als mKPz ausgemustert. Die kampfwertgesteigerten Türme des Carioteer wurden dann in den FAN weiterverwendet.

T-34/85

Die russischen Panzer T-34/85 waren nach 1955 als eine Starthilfe der Sowjetunion für das österreichische Bundesheer gedacht. 37 Stück dieses Panzertyps wurden den österreichischen Streitkräften übergeben. Der T-34/85 war in Hörsching bei der 1. Panzerschulabteilung mit dem amerikanischen M-24 in Verwendung. 1957 wurden der T-t34/85 durch den amerikanischen M-47 ersetzt.

Der T-34/85 wurde danach in festen Anlagen, entweder der ganze Panzer hinter 60 cm Stahlbeton eingemauert oder nur der Turm auf einer Kampfstellung aufgesetzt. Bei den Fahrzeugen die als ganzes eingebunkert wurden hat man die Panzer technisch entkernt, die Trennwand zwischen ursprünglichen Kampf- und Motorraum aufgetrennt. Somit konnte der Motorraum als zusetzliches Munitionsdepot verwendet werden. Der Zugang in den „Kampfraum“ erfolgte durch einen Tunnel von unten durch die Bodenplatte.

Fliegerabwehrkanone Bofors

FAN_07_Bofors

FAN  Bofors MK-FlA L/70

Die 4 cm Bofors ist eine Flugabwehrkanone und stammt aus Schweden. Entwickelt wurde sie in den 1930er Jahren. Trotz des Alters des Systems ist sie immer noch in verschiedenen Staaten im Einsatz als FlAK oder auch als Schiffsgeschütz.

Die in Österreich verwendeten 60 Stk. MK-FlA L/70 dienten ab der Mitte der 1950er Jahre als Flugabwehrkanonen im neu aufgestellten Bundesheer.
Seit 1998 sind alle Geschütze, auch die der festen Anlagen bzw. die die zur Donausicherung eingesetzt wurden, ausgemustert.