Rudolf Christ (1867-1946)

Archivalien aus dem Nachlass von Rudolf Christ (1867-1946)

Kurzlebenslauf

Rudolf Christ als Oberst 1918

Rudolf Christ wurde am 8. April 1847 als Sohn eines Advokaten in Groß Seelowitz (Židlochovice) in Mähren geboren. Nach Absolvierung der Militärrealschulen und der technischen Militärakademie in Wien wurde er 1888 als Leutnant zur k. k. schweren Artillerie (Batteriedivision Nr. 20) in Olmütz (Olomouc) ausgemustert. Nach Frequentierung des höheren Artilleriekurses in Wien in den Artilleriestab übernommen, versah er seinen Dienst in den folgenden Jahren in Krakau (Kraków),  in Königgrätz (Hradec Králové), in Brünn (Brno) und in Ödenburg (Sopron). Mittlerweile zum Oberstleutnant befördert, ging er als Kommandant der II. Division des Feldkanonenregiments 13 in den Ersten Weltkrieg. Für seine „hervorragenden Leistungen“ wurde er unter anderem mit dem Leopold Orden und dem Komthurkreuz des Franz Josefs Ordens ausgezeichnet. Nach erfolgreicher Führung der Feldhaubitzbrigade Nr. 18 ab August 1915 wurde er im April 1917 mit der Funktion des Artilleriebrigadiers der 11. Infanteriedivision betraut. Anfang Juni 1918 wurde Christ aus Cherson an der Mündung des Dnjepr kurzfristig an den „italienischen Kriergsschauplatz versetztum, um in Sette – Comuni zunächst das Kommando der 18. Feldartilleriebrigade im Abschnitt Monte di Vall Bella zu übernehmen und an der am 15. Juni 1918 beginnenden Offensive teilzunehmen.

Nach dieser Offensive befehligte er in den letzten Kriegsmonaten das aus der 6. und 18. Feldartilleriebrigade bestehende Artilleriekommando 53. Infolge der Auflösung der k. u. k. Armee wurde er mit 1. Jänner 1919 pensioniert und verstarb am 28. Februar 1946 in Wien.

Achivalien

Aus dem Nachlass von Rudolf Christ sind durch HistoriÖ archiviert und für die wissenschaftliche Forschung verfügbar(Auszug):

  • Lebenserinnerungen vom Eintritt in die Militärunterrealschule in Eisenstadt im Jahr 1878 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914. Typoskript, 204 Seiten A4.
  • Zwei Alben mit rund 350 Fotos aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.
  • Kriegstagebücher bestehend aus zehn Heften mit zahlreichen Lageskizzen, gut 800 sehr eng beschriebene Seiten, zirka im Format A6.
  • Mehr als 150 Fotos aus dem Ersten Weltkrieg, darunter zahlreiche Luftaufklärungsfotos für den Artillerieeinsatz.
  • Beförderungsdekrete und Dekrete der Auszeichnungsverleihungen
  • Landkarten und Kartenausschnitte
  • Vorschriften für die Artillerie, Disziplarverfahren für Soldaten, ehrenrätliche Verfahren, etc.
  • Beschreibung des „k. u. k. Artillerie Etablisments in Hajmáskér“ am Balaton (Plattensee). in deutscher und ungarischer Sprache, 41 Seiten, zahlreiche Fotos und einer Karte M 1:25.000.

Erforschung

Quantitativ und qualitativ eignen sich diese Archivalien oder Teile davon für die Erstellung aller Arten wissenschaftlicher Arbeiten von der Seminararbeit, der Bachelorarbeit, der Masterarbeit bis hin zur Dissertation. Weitere Informationen geben wir Ihnen gerne auf Anfrage an redaktion (at) historioe. at.

Von Cherson nach Asagio (Auschnitte aus Kriegstagebüchern)

Rudolf Christ

Fotos und Lageskizzen: © Historiö/WJG

Text:

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