Sonderausstellung 2017 – Kaiserin Maria Theresia

Powerfrau und kämpferische Regentin in bewegten Zeiten

Zum 300. Geburtstag von Maria Theresia hat das SWGM unter dem Titel „Kämpferische Regentin in bewegten Zeiten“ die Sonderausstellung 2017 gestaltet. Heute würde sie wohl als Powerfrau bezeichnet werden.

Erbfolgekriege

Als Karl der VI. starb, hinterließ er seiner Tochter Maria Theresia anstatt eines gut gerüsteten Heeres die pragmatische Sanktion. Diese sah in einer Erbfolgeregelung die Unteilbarkeit und Untrennbarkeit aller habsburgischen Erbkönigreiche und Länder vor. Trotzdem hatte es die 23-jährige als Frau damals nicht leicht sich die nötige Anerkennung ihrer Rechte zu verschaffen. Sowohl Preußen als auch Bayern machten Ansprüche geltend und die Franzosen fielen in die italienischen Habsburg-Besitzungen ein. Von mehreren Seiten bedrängt, mit einem untrainierten Heer bewaffnet flüchtete die junge Regentin zu ihren ungarischen Untertanen und bekam von dieser Seite die erflehte Unterstützung. Inzwischen hatte sie auch einem männlichem Thronerben das Leben geschenkt: Josef II. Obwohl Maria Theresia fast immer guter Hoffnung war, sich besonders um die Erziehung ihrer zahlreichen Kinder kümmerte, regierte sie ihr Land mit fester Hand. Sie führte Erbfolgekriege gegen Preußen und Bayern. An Preußen verlor sie Schlesien, um das sie immer wieder kämpfte. Nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg wurde sie mit dem Innviertel abgefunden.

Bauten und Reformen

Die Herrscherin setzte aber auch in vielen Bereichen Reformen durch. Zwei Heeresreformen (Infanterie und Artillerie), Staatsstrukturen in Steuerwesen und Verwaltung, Justizreformen. Das Bildungswesen etablierte sie von Grund auf neu.

Schönbrunn ließ Maria Theresia von Fischer von Erlach ausbauen und gab dem ehemaligen Jagdschloss sein heutiges Aussehen. Die Börse, das Burgtheater sowie die Porzellanmanufaktur Augarten erinnern im heutigen Wien an sie. In Wiener Neustadt ließ sie die Maria Theresianische Militärakademie gründen. Unermüdlich arbeitete sie für ihr Reich und ihre Familie. Zehn ihrer Kinder erreichten das Erwachsenenalter und wurden nach staatspolitischen Gesichtspunkten verehelicht.

Franz Stephan von Lothringen trat zwar als Mitregent wenig in Erscheinung, ihm gelang es jedoch ein schönes Vermögen zu erwirtschaften. Einen Teil davon stiftete sein Sohn Josef II nach dem Tod des Vaters zur Deckung der Staatsschulden.

Letzte Jahre und Nachfolge

Nach Franz Stephans Tod wurde Sohn Josef Mitregent. Oft waren die beiden Herrscher verschiedener Ansicht und das Verhältnis war nicht immer spannungsfrei (zum Beispiel Friede von Teschen mit Preußen).

Maria Theresia starb am 29. November 1780 im Kreis ihrer Familie und wurde neben ihrem Gatten in der Kapuzinergruft in Wien beigesetzt. Bis zu seinem Tod im Jahr 1790 war Josef II Alleinherrscher.