1848/49 – Als der Kaiser auf sein Volk schießen ließ

Vor 175 Jahren – 1848/49 – Habsburg gegen Wien und Ungarn oder als der Kaiser auf sein Volk schießen ließ.

In den Revolutionen der Jahre 1848/49 brachen die ungelösten Strukturfragen des österreichischen Kaiserstaates erstmals gewaltsam auf. Während der Jahrzehnte des Vormärz war die Frage der politischen Partizipation einer mündiger werdenden Gesellschaft von Staatsbürgern nicht gelöst worden. Das städtische Bürgertum wollte keine Zerstörung der Macht des Staates erreichen, sondern durch die Beseitigung von Missständen die Staatsmacht durch die Schaffung eines konstitutionellen Rechtsstaates auf liberale Ziele lenken, was im Widerspruch zu den Intentionen des Regierungssystems im Kaisertum Österreich und im Königtum Ungarn stand. Die meisten wichtigen Herausforderungen blieben ungelöst.

Im Jahr 1848 erhoben sich die Bürger und Bürgerinnen Österreichs unerwartet in einer fast allgemeinen Rebellion gegen ihre Herrscher. Gemeinsam mit Bauern, Arbeitern, [Studenten] und adeligen Dissidenten forderten die Männer und Frauen der besitzenden Klassen einen fundamentalen Wandel der österreichischen Regierungsform. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass die meisten Bauern ein Ende der feudalen Strukturen, besonders der verhassten Robot, forderten, oder dass die Arbeiter in vielen Städten gegen die Zustände in der Industrie und die inflationären Lebensmittelpreise der 1840er Jahre rebellierten.

Ende Oktober 1848 wurde Wien im Sturm genommen und dann bis Sommer 1849 Ungarn brutal unterworfen. Der Kaiser ließ auf sein Volk schießen …

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